Was ist Dispersionsfarbe?
Als Dispersionsfarbe werden Wand- und Deckenanstriche bezeichnet, die aus einem Gemisch von Binde- und Lösungsmitteln, Pigmenten und Zusatzstoffen bestehen. Dies umfasst die meisten handelsüblichen Wandfarben. Durch ihre Zähflüssigkeit besitzen Dispersionsfarben ein höheres Deckvermögen als zum Beispiel Leimfarben und eignen sich daher ideal für das Streichen von Wänden und Decken. Sie sind zudem geruchsarm, schnell trocknend und in Kombination mit Silikatfarbe auch atmungsaktiv.
Welche Arten von Dispersionsfarbe gibt es im Gebhardt Bauzentrum?
Synthetische Dispersionsfarben werden aus Wasser und Kunstharz hergestellt und sind nach DIN sowohl im Innen- (NORM DIN EN 13 300) als auch im Außenbereich (NORM DIN EN 1062) einsetzbar. Die natürlichen Naturharzdispersionsfarben werden aus verschiedenen Pflanzenölen wie Leinöl oder Rizinusöl sowie echten Wachsen wie Bienenwachs oder Baumwachs gewonnen. Ob Sie lieber klassische Kunstharzdispersionen einsetzen oder sich für eine Naturharzdispersion entscheiden, bleibt ganz Ihnen überlassen.
Wann nehme ich Dispersionsfarbe und wann Silikat- und Latexfarben?
Dispersionsfarben sind der klassische Deckanstrich, der auf Gipskartonwänden, -decken und Gipsputzen angebracht wird. Sie können Dispersionsfarbe zum Überarbeiten von bereits vorhandenen, tragfähigen Altanstrichen aus Dispersion als Renovierungsanstrich verwenden. Auch zum Überstreichen von Tapeten oder anderen Anstrichen auf Tapeten sind Dispersionsfarben hervorragend geeignet.
Silikatfarben, auch als Mineralfarben bezeichnet, werden vorwiegend auf mineralischen Untergründen, wie beispielsweise auf Kalkputzen als Deckbeschichtung, verwendet, um eine hohe Diffusionsfähigkeit, also Wasserdurchlässigkeit, zu gewährleisten. Im Gegensatz zu anderen Farben bilden sie keinen Film auf der Wand, sondern verbinden sich direkt mit dem Untergrund. Voraussetzung zur Anwendung einer Silikatfarbe ist ein durchgehend mineralischer Wandaufbau.
Als Latexfarben werden Anstriche bezeichnet, die zwar aufgrund der Kostspieligkeit schon lange kein echtes Latex mehr enthalten, durch chemische Verbindungen mit Kunstharzbindemitteln aber dennoch die positiven Eigenschaften dieser Zutat besitzen. Sie werden meist als Deckbeschichtung in Küchen oder Bädern verwendet, da die Oberfläche keine Feuchtigkeit eindringen lässt oder abgeben kann. Zudem ist Latexfarbe leicht zu reinigen. Bitte beachten Sie, dass durch einen Latexanstrich die Wand bzw. Decke nicht mehr oder nur noch minimal diffusionsfähig ist.
Kann ich Dispersionsfarbe auch auf Schimmel auftragen?
Nein, Dispersionsfarbe darf nicht auf Schimmelsporen aufgetragen werden. Finden sich bereits Anzeichen von Schimmel auf der Wand, sollten Sie diesen vor dem Anstrich fachgerecht entfernen lassen. Dispersionsfarben schützen zudem nicht vor entstehendem Schimmel. Möchten Sie der Schimmelbildung vorbeugen, empfehlen wir, auf dem Trägermaterial einen mineralische Deckbeschichtung wie z.B. Innensilikat, welche eine hohe Alkalität aufweist, aufzutragen. Eine Alternative sind Anti-Schimmel-Farben, welche sowohl algizide bzw. fungizide Zusätze enthalten.
Wie lange ist Dispersionsfarbe haltbar?
Dispersionsfarbe kann im unverdünnten Zustand bis zu zwei Jahre verwendet werden. Nicht mehr verwendbare Farbe erkennen Sie am Geruch, der dem von faulen Eiern ähnelt. Eine dünne flüssige Schicht, die sich häufig auf der Oberfläche bildet, ist hingegen kein Zeichen für eine schlechtgewordene Farbe. Sie können diese Farbe wie gewohnt benutzen.
Welche Farbrolle nehme ich für Dispersionsfarbe?
Wie alle gängigen Wandanstriche lassen sich Dispersionsfarben mithilfe von Pinseln oder Farbrollern meist mit Bezügen aus Lammfell leicht und mühelos auftragen. Das nötige Werkzeug können Sie natürlich auch im Gebhardt Bauzentrum kaufen.
Wie kann ich Dispersionsfarbe wieder entfernen?
Dispersionsfarben sind grundsätzlich irreversibel, das heißt, sie können nicht durch Wasser oder andere Bindemittel vom Trägermaterial gelöst werden. Möchten Sie die Dispersionsfarbe wirklich von der Wand entfernen, gelingt Ihnen das nur durch Abschleifen, Abbeizen, oder Abkratzen der betreffenden Oberfläche am besten durch fachkundiges Personal.